Dixie Maclean
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Der menschliche Körper produziert das Wachstumshormon (HGH) hauptsächlich in der Hirnanhangdrüse, einem Teil des Hypothalamus-Hypophysär-Systems. HGH ist entscheidend für die Regulation von Zellteilung und -wachstum, insbesondere während der Kindheit und Jugend, sowie für die Aufrechterhaltung der Körperzusammensetzung im Erwachsenenalter.



Laborwert – Was bedeutet er?



Ein Laborwert für HGH wird meist in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) gemessen. Da HGH als Pulshormon freigesetzt wird, variieren die Werte stark und sind von verschiedenen Faktoren abhängig:





Alter: Die Produktion ist bei Neugeborenen am höchsten und sinkt mit zunehmendem Alter.


Geschlecht: Männer weisen tendenziell höhere Konzentrationen auf als Frauen.


Körpergewicht: Übergewichtige Personen haben häufig niedrigere HGH-Werte.


Aktivität: Intensive körperliche Betätigung kann die Ausschüttung anregen.



Zur Interpretation des Laborwerts werden oft Referenzbereiche herangezogen, die je nach Altersgruppe und Labormethode variieren. Typische Werte im Erwachsenenalter liegen zwischen 0,1 ng/ml und 3,0 ng/ml. Werte unterhalb dieses Bereichs können auf eine HGH-Mangeldiagnose hindeuten, während höhere Konzentrationen bei bestimmten Tumoren oder Störungen auftreten können.

Diagnostik





Grundlagenuntersuchung: Messung von IGF-1 (Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1) als indirekte Indikation für die HGH-Aktivität.


Stimulationstests: Einsatz von Substanzen wie Glucagon, Arginin oder Insulin, um eine maximale HGH-Freisetzung zu provozieren und die Reaktionsfähigkeit der Hypophyse zu prüfen.


Bildgebung: MRT des Gehirns zur Identifikation von Tumoren in der Hirnanhangdrüse.



Therapie

Bei diagnostiziertem HGH-Mangel kann ein HGH-Ersatz durch subkutane Injektionen erfolgen. Die Dosierung wird individuell angepasst und erfordert regelmäßige Kontrolle von IGF-1-Werten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.



Zusammenfassung



Der Laborwert für Wachstumshormon HGH ist ein zentrales Instrument zur Diagnose von Mangelzuständen oder Tumoren der Hirnanhangdrüse. Er muss im Kontext von Alter, Geschlecht und Körperzusammensetzung interpretiert werden. Ergänzende Tests wie IGF-1-Messung und Stimulationstests liefern zusätzliche Informationen für die klinische Entscheidungsfindung.
Wachstumshormon, auch bekannt als Human Growth Hormone (HGH), ist ein Peptidhormon, das von der Hirnanhangdrüse produziert wird und eine zentrale Rolle bei der Steuerung des Wachstums, der Zellteilung und des Stoffwechsels spielt. Es wirkt auf verschiedene Gewebe im Körper und fördert die Synthese von Proteinen, die Bildung von Knochen und Muskeln sowie die Umwandlung von Fett zu Energie.



Was ist HGH?

Human Growth Hormone besteht aus 191 Aminosäuren und wird in der Hypophyse, genauer im Adenohypophysenvorderlappen, produziert. Der Hormonstoffwechsel beginnt mit dem Abbau von Prohormonen im Leberinneren, wodurch die aktiven Peptide entstehen. HGH wird nach Bedarf freigesetzt, wobei die Ausschüttung stark circadian variiert und sich hauptsächlich in der Nacht während des Tiefschlafs erhöht. Neben dem Wachstum spielt es auch eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Körperzusammensetzung, indem es den Fettstoffwechsel anregt und die Proteinsynthese fördert.



Die Wirkung von HGH ist vielseitig:





Es stimuliert das Wachstum von Knochen und Muskeln durch direkte Bindung an spezifische Rezeptoren auf Zelloberflächen.


Es erhöht die Produktion des Insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1), der wiederum das Zellwachstum weiter ankurbelt.


Es fördert den Umwandlungsprozess von Fettsäuren in Energie, was insbesondere bei körperlicher Aktivität und Erholung wichtig ist.


Es unterstützt die Reparatur von Geweben und die Aufrechterhaltung des Immunsystems.



Viele Faktoren beeinflussen den Messwert eines HGH-Tests:



Alter – Der HGH-Spiegel nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bei Kindern und Jugendlichen liegt der Wert deutlich höher als bei Erwachsenen.


Geschlecht – Männer haben im Durchschnitt höhere HGH-Werte als Frauen, insbesondere während des Wachstumsstadiums.


Schlafqualität – Die nächtliche Ausschüttung von HGH ist stark mit dem Tiefschlaf verbunden. Schlafstörungen führen zu niedrigeren Messwerten.


Körpergewicht und Fettanteil – Übergewicht und hoher Body-Mass-Index können die HGH-Ausschüttung hemmen, während regelmäßige körperliche Aktivität sie steigern kann.


Ernährung – Ein ausreichender Proteinkonsum sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenhydraten und Fetten fördern die HGH-Produktion. Mangelernährung oder extrem kalorienarme Diäten können den Spiegel senken.


Stressniveau – Chronischer Stress erhöht Cortisol, das die HGH-Synthese hemmt. Entspannungsübungen, Meditation und regelmäßige körperliche Betätigung wirken sich positiv aus.


Genetik – Bestimmte genetische Variationen beeinflussen die Sensitivität der HGH-Rezeptoren oder die Synthese des Hormons selbst.


Medikamentöse Einflüsse – Einige Medikamente, wie Kortikosteroide, können die HGH-Produktion reduzieren, während andere, z. B. Insulin-ähnliche Wachstumsfaktoren, sie erhöhen.


Testbedingungen – Die Art des Tests (Nabelblut, Blutspiegel, Stimulationstests) und das Timing der Probenentnahme können die Ergebnisse stark variieren.



In klinischen Untersuchungen wird häufig ein Stimulationstest durchgeführt, bei dem Medikamente wie Insulin oder Glucagon injiziert werden, um eine maximale HGH-Ausschüttung zu provozieren. Dieser Ansatz liefert einen besseren Einblick in die Funktionsfähigkeit der Hypophyse als reine Ruhewerte.

Zusammenfassend ist HGH ein komplexes Hormon, dessen Wirkung weit über das bloße Wachstum hinausgeht. Die Messung seiner Konzentration im Blut muss immer unter Berücksichtigung des Alters, Geschlechts, der Lebensgewohnheiten und anderer individueller Faktoren interpretiert werden. Nur so lässt sich eine genaue Diagnose stellen und gezielte therapeutische Maßnahmen planen.

Gender: Female